"Closer than ever" versprachen Heidi Klum und ProSieben zum Start der achten Staffel "Germany‘s next Topmodel". Noch nie war man so nah an der Jury, so nah an den Mädchen, so nah am Model-Lifestyle und noch nie wurde der Alltag der Models "verfälschter" dargestellt.
Mit dem Start der achten Staffel der Castingshow "Germany's next Topmodel" sollte anders werden, um endlich wieder mehr Zuschauer vor den Fernseher zu locken. In den vergangenen drei Staffeln sind die Quoten deutlich eingebrochen. Trotz neuer Produktionsfirma, neuer Jury und neuem Konzept: Die Quote fällt weiter.
Auch besonders auffällig: Die Produktionsfirma bedient sich plötzlich einer deutlich kreativen Erzählweise, die mit dem eigentlich Alltag vor Ort wenig zu tun hat. Ärgerlich nur, wenn der offenbar für "dumm gehaltene" Zuschauer die Flunkerei bemerkt.
Nachdem Heidi Klum in der vergangenen Staffeln teilweise weniger zu sehen war, wurde das in der aktuellen Staffel verändert. Die Modelmama verbringt so viel Zeit mit den Kandidatinnen wie nie zuvor. Um diesen Eindruck beim Zuschauer zu verstärken, greift man auch gern einmal in die Trickkiste. So geschehen in der Folge am letzten Donnerstag.
Szene 1: Heidi Klum besucht die Mädchen an TAG 1 in der Modelvilla, um Kandidatin Jacqueline in ihrem Kleidungsstil zu pimpen.
Szene 2: Heidi Klum geht an TAG 2 mit Jacqueline shoppen und absolviert das Fotoshooting mit allen Kandidatinnen.
Szene 3: Heidi Klum besucht (angeblich) an TAG 3 die Mädchen, um gesunde Lebensmittel einzukaufen und anschließend mit ihnen zu shoppen.
Dabei fällt auf: Tag 3 hat es offenbar nie gegeben, denn nicht nur Heidi Klum, sondern auch die Mädchen tragen die exakt gleiche Kleidung wie an Tag 1. Dem Zuschauer wird aber vermittelt, dass sich das Supermodel drei lange Tage freischaufelt, um diese mit den Nachwuchsmodels zu verbringen. Heidi Klum läutet den Tag ein mit dem Off-Text: "Zum Glück können die Mädchen am nächsten Tag ausschlafen…".
Auf Nachfrage von "zeitgeistmagazin" gab es von ProSieben keine Stellungnahme zur kreativen Erzählweise der Produktion. "Closer than ever".
Foto: © Oliver S./Screenshot