Mehr als die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland kann im Alter nur mit einer gesetzlichen Rente auf Grundsicherungsniveau rechnen. Das geht nach einem Bericht der "Saarbrücker Zeitung" (Samstag-Ausgabe) aus einer aktuellen Datenübersicht der Bundesregierung und des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden hervor.

Demnach ist aktuell ein monatliches Bruttogehalt von 2.330 Euro notwendig, um im Laufe eines durchschnittlich langen Arbeitslebens von derzeit 38 Jahren eine Rente in Höhe der staatlichen Grundsicherung im Alter zu erzielen. Von den gut 37 Millionen Beschäftigungsverhältnissen, die in der aktuellen Verdienststrukturerhebung des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2014 erfasst wurden, verdienten jedoch rund 19,5 Millionen Beschäftigte weniger als 2.330 Euro im Monat. Damit bekämen 52 Prozent der Beschäftigten im Alter eine Rente von weniger als 795 Euro. Das ist aktuell der durchschnittliche Grundsicherungsbedarf im Alter.

Trotz des hohen Beschäftigungsstandes müssten viele Arbeitnehmer in eine unsichere Zukunft blicken, kritisierte die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linken, Sabine Zimmermann, die die Daten angefordert hatte. "Die gesetzliche Rente muss so gestärkt werden, dass niemand Armut im Alter fürchten muss", forderte Zimmermann.