Nein, ruhmreich war es wirklich nicht, was die RTL-Verantwortlichen bei der ersten Ausgabe ihres Quoten-Flaggschiffs Das Supertalent am Samstag mit ihren Zuschauern da veranstalteten. Geradezu frech trifft es wohl eher. Dabei ist nicht die Rede von der quälenden Vorstellung der neuen Jury bestehend aus Thomas Gottschalk, Dieter Bohlen und Michelle Hunziker, die dem RTL-Kahn neuen Schwung verleihen sollte. Auch über die dürftigen Leistungen der Talente, von denen nur wenige wirklich überzeugen konnten, könnte man noch hinwegsehen.
Dass Zuschauer allerdings mit Szenen in der Vorschau geködert werden, die dann in der eigentlichen Show gar nicht zu sehen sind, ist mehr als fragwürdig. Es hat auch nichts mit Spannungsbogen oder gekonnt positionierten Cliffhangern zu tun, wenn Moderator Daniel Hartwich mehrfach während des Zusammenschnitts ankündigt, gleich gebe es die Bilder von Michelle Hunzikers bösem Bühnensturz zu sehen, bei dem sich die Blondine während der Castings eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte.
Immer wieder wird vor der Werbepause darauf verwiesen, dass es gleich soweit sei. Nur, nach 130 müden Show-Minuten war davon nichts zu sehen. Selbst als Gottschalk und Bohlen allein auf ihren Jury-Sesseln sitzen, wird extra darauf hingewiesen, dass die Auflösung, warum Michelle Hunziker nicht auf ihrem Platz sitzt, am Ende der Sendung zu sehen sein wird. Allein, man wartet vergeblich.
Gleiches gilt für die Ankündigung des New Yorker Zauberers Dan Sperry, der mehrfach im knappen Zusammenschnitt gezeigt wird. Sein Auftritt ist jedoch nicht komplett zu sehen. Auch bei ihm wird man am Ende der Show auf die kommende Woche vertröstet. Wenn dann überhaupt noch genug Zuschauer einschalten.
Fest steht: Mit solchen Aktionen vergrault sich RTL auf lange Sicht seine Zuschauer. Denn gerade bei einem äußerst mäßigen Start von 6,34 Millionen Zuschauern ab drei Jahren (22 Prozent Marktanteil) sollte man die Gunst der Zuseher nicht mit falschen Versprechen ködern. Dann kommt sich das Publikum salopp gesprochen «verarscht» vor. Denn die Konkurrenz schläft nicht - auch wenn diese sich zum Supertalent-Auftakt mit Krachern eher zurückhielt. Der erste Härtetest folgt spätestens am 6. Oktober - dann muss das Supertalent zum ersten Mal gegen das neu aufgestellte Wetten, dass..? ran. Da helfen dann auch keine falschen Versprechen mehr.
Quelle: Nachrichten - Medien Nachrichten - «Supertalent 2012» - So ungeniert verarscht RTL die Zuschauer!
Foto: (c) RTL / Andreas Friese
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