Katharina Luttner (19) wollte "Popstars 2012" werden, doch der Traum platzte, als man ihr einen Knebelvertrag vorlegte, den sie nicht unterschreiben wollte. So wurde sie spontan gegen Kandidatin Mira ausgetauscht und ihr Ausstieg vom Sender verschwiegen.
Knebelverträge bei Castingshows dürften inzwischen kaum noch jemanden schocken. Katharina Luttner hingegen war völlig überrascht, als man ihr bei "Popstars" einen Vertrag auftischte, der ihre Ausbildung und damit ihre Zukunft gefährdete. Beim Casting und im Recall konnte sie die "Popstars 2012"-Jury mit ihrer Stimme überzeugen. Bevor es dann zum Workshop nach Ibiza ging, wartete der Knebelvertrag der Produktion auf sie. Gegenüber "Berliner Kurier" veröffentlichte sie nun das, was alle Teilnehmer unterschreiben müssen.
Die exklusiven Rechte an der Person und Persönlichkeit des Vertragspartners liegen bis zum 31. Dezember 2012 bei der Produktionsfirma Tresor TV. In dieser Zeit hätte die Kandidatin der Firma zur Verfügung stehen müssen. Ein Problem, da heute ihre Ausbildung startete. Aus diesem Grund sollte im Vertrag stehen, dass sie von ihren "Popstars"-Pflichten freigestellt wird, wenn dies ausbildungsbedingt erforderlich sei. ABGELEHNT.
Finanziell gehen die Kandidaten auch so gut wie leer aus. Für die Teilnahme gibt es KEIN Geld. Für die ersten Gesangsaufnahmen gibt es 5.000 Euro. Bei Werbeeinnahmen in der Zukunft gibt es zehn Prozent. Bei vier Personen in der Band wären das 2,5 Prozent pro Nase. Die finanzielle Zukunft der Gewinner sieht damit nicht sonderlich rosig aus.
Holger Roost, Geschäftsführer von Tresor TV sagte gegenüber "Berliner Kurier": "Wir stellen es jedem Kandidaten absolut frei, seine eigenen Prioritäten abzuwägen. Wir hätten Katharina gerne dabei gehabt, sie hat sich aber für ihre Ausbildung entschieden. Wir wünschen ihr alles Gute."
Foto: ProSieben/Bernd Jaworek