Drama bei "Big Brother". Renè muss nach einem Hitler-Spaß das Haus verlassen. Auf der offiziellen Seite der Trash-Show heißt es: "René hat sich heute Nachmittag politisch unkorrekt Verhalten. Er hat beim Basteln der Sockenpuppen mit zwei Fingern einen Hitlerbart angedeutet. Auch wenn es offensichtlich ein Spaß sein sollte - dieses Verhalten duldet "Big Brother" nicht. René wird aus der TV-WG geworfen." 

Die Fans verstehen die Welt nicht mehr, denn wenn man die Szene sieht, erscheint die Reaktion des Senders maßlos übertrieben. Es macht den Anschein, als wenn der Bewohner dran glauben musste, damit der Sender einen Skandal inszenieren kann, um die Quoten künstlich nach oben zu pushen. Von einem politisch unkorrektem Verhalten kann hier nicht die Rede sein, das ist ein wässeriges Argument. Warum nennt man das Vergehen nicht beim Namen? Die Nachricht hätte ja auch lauten können: "René parodiert Hitler. Konsequenz: Rauswurf."  Anscheinend hat man beim Sender erkannt, dass das nicht reicht. Deswegen bemüht man jetzt die Political Correctness.

Doch war Renès Verhalten tatsächlich "politically incorrect"? Wohl kaum. Erst recht nicht in einer Zeit, in der Parodien über Hitler aus der TV-Landschaft nicht mehr wegdenken zu sind. RTL II möchte vermutlich mit der Handlung am Image feilen und den Zuschauern mitteilen, dass das Niveau doch nicht so weit unten ist, wie bisher gedacht. Heute Abend werden die Szenen zu sehen sein und man kann davon ausgehen, dass sie mehr als dramatisch zusammengeschnitten sind. Ob sie letztendlich für einen Quotenanstieg sorgen ist fraglich, denn das Interesse an einem künstlich aufgeblasen Hitler-Skandal dürfte nicht sonderlich groß sein.

Zur Erinnerung: In der zehnten Staffel gab es in der Tageszusammenfassung eine Szene, in der sich Gewinner Timo mit Schuhcreme bemalte, sich einen Scheitel sowie "Bart" verpasste. Die Gesichtszüge wurde an Hitler angepasst. Da interessierte sich der Sender allerdings nicht für.

http://www.youtube.com/watch?v=_kadNvafOCM