Bis zu acht Millionen Zuschauer haben die achte Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" verfolgt. Man kann über Castingshows geteilter Meinung sein, aber eins steht fest: Die Kandidaten sind für die Zuschauer, die oft im Teenager-Alter sind, Vorbilder. Woche für Woche fiebern sie mit ihren Lieblingen mit. Geben ihr Taschengeld aus, um sie in die nächste Runde zu voten, stehen fast täglich vor der Kandidaten-Villa und fürchten sich auch nicht vor einer Autogrammstunde, bei der mehr als 100 Fans verletzt wurden.
Unterm Strich kann man sagen, dass es kein schlechteres Vorbild als die "DSDS"-Gewinner für die nächsten Generation geben kann. 2010 gewann Mehrzad Marashi - der Sieg wurde für ihn als zweite Chance dargestellt. Zum Zeitpunkt seiner Teilnahme war er arbeitslos, lebte von Hartz IV und hatte bereits ein Kind. Auch der zweitplatzierte Menowin Fröhlich war kein besseres Vorbild. Knast und Gewalt garniert mit Schulden und Drogen.
Pietro Lombardi hat es da besser getroffen. Er ist nett und bisher nicht negativ aufgefallen. Allerdings wurde nicht oft erwähnt, dass er keinen Schulabschluss hat, keine Berufsausbildung und sich nebenbei durchs Leben jobbt. Keine Voraussetzung für eine gute Zukunft. Dazu offensichtliche Schwierigkeiten, sich zu artikulieren. Bis auf einige Schlagworte wie "Jackpot" oder "Werbung" muss dem bildungsfernen Sänger jedes Wort abgerungen werden, bis es schließlich seicht und unter größten Schwierigkeiten über seine Lippen kommt. Auch das Textelernen hat bei Pietro Lombardi eklatante Lücken offenbart: Zeitweise musste sogar darum gebangt werden, ob er die wenigen Zeilen Text seiner Songs innerhalb von einer Woche in sein Hirn bringen konnte.
Auch nach dem Gewinn wird es wohl nicht besser werden. Das Geld ist vermutlich schnell ausgegeben, der Erfolg verschwindet und an den Namen Pietro Lombardi erinnert sich kaum noch jemand. Die Berufsperspektive gleich NULL.