In wenigen Tagen startet die elfte "Big Brother"-Staffel und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Nur wenige Fans wissen allerdings, wie hart das einwöchige "Exil" für die Teilnehmer vor der Show ist. Ein ehemaliger Kandidat packte nun aus und schilderte die Zeit vor dem Start der zehnten Staffel (2010). Bereits eine Woche vor dem Start werden die Kandidaten komplett von der Außenwelt abgeschottet. Dafür wird in der Regel die Etage eines Hotels gebucht, in dem die Kandidaten ein Einzelzimmer bewohnen. Keiner darf den anderen sehen, denn das Geheimnis, wer dabei ist, darf erst in der Sendung gelüftet werden. Fernsehen, Zeitschriften, Telefone oder sonstige Kommunikationsgeräte sind verboten. Damit soll verhindert werden, dass sich die Kandidaten über den Ablauf der Staffel im Vorfeld informieren können. Immerhin rührt der Sender kurz vorher kräftig die Werbetrommel. Das Zimmer darf man nicht verlassen. Ausnahmen gibt es nicht. Das kontrolliert ein Bodyguard, der 24 Stunden vor der Tür steht und keine Sonderbehandlungen duldet. Damit die Teilnehmer nicht schon vorher das Handtuch schmeissen, ist ein Psychologe immer in der Nähe. Sollte einer dennoch freiwillig aufgeben, hat der Sender bereits Ersatz im Hotel. Die müssen es in der Regel noch länger als die ersten Teilnehmer in der Einsamkeit aushalten, die sie meist erst Tage oder Wochen später in das Haus ziehen. Erst dann, wenn einer freiwillig ausscheidet. Manchmal darf man auch ins Fitnessstudio gehen, aber auch dann nur allein. Die Woche der Vorbereitung ist für die Teilnehmer vermutlich härter, als die eigentliche Zeit im Haus. Wenn es dann endlich losgeht, werden ihnen die Augen verbunden, Kopfhörer aufgesetzt und der Weg in das "Big Brother"-Haus kann beginnen - ganz im Stile eines Guantanamo-Häftlings. Während es die ersten geschafft haben, sitzen andere noch immer in der Einsamkeit, denn die Ausstrahlung darf von den späteren Teilnehmern erst recht nicht verfolgt werden. Man kann von einer menschenunwürdigen Behandlung sprechen, aber unterm Strich kann man sagen, dass die Sendung anders nicht funktioniert. Alle Teilnehmer sind freiwillig vor Ort. Keiner wird zu irgendetwas gezwungen, denn alle wollen unbedingt dabei sein.