Die Info-Programme von RTL machen den Mai zu einem Themenmonat rund um Hartz IV. Dazu versucht eine RTL-Reporterin einen Monat lang, mit dem Regelsatz von 416 Euro über die Runden zu kommen. Zudem schicken die RTL-News und -Magazinsendungen einen Reporter für Begegnungen mit Betroffenen quer durch Deutschland.

Nach der zuletzt von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ausgelösten Debatte darum, ob Hartz IV tatsächlich Armut bedeute, will RTL das Leben mit Hartz IV aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten. RTL-Reporterin Hanna Klouth wird dazu für einen Selbstversuch ab dem 1. Mai für vier Wochen in eine Plattenbauwohnung in Chemnitz ziehen. Ihr Monatsbudget entspricht dem Hartz IV-Regelsatz. Ihr Reporter-Kollege Daniel Spliethoff reist im gleichen Zeitraum quer durch Deutschland und trifft Menschen, die auf unterschiedliche Weise mit dem Thema Harzt IV befasst sind: u.a. kommen Leistungs-Empfänger, Politiker und Bürger, die sich beruflich oder ehrenamtlich für Bedürftige einsetzen, bei ihm zu Wort.

RTL berichtet den ganzen Mai über regelmäßig in seinen Magazinen "Guten Morgen Deutschland", "Punkt 12" und "Explosiv" und in seinen Nachrichtensendungen "RTL Aktuell" und "RTL Nachtjournal" über den Themenschwerpunkt "Leben mit Hartz IV". Auch die Vox-Nachrichten beteiligen sich und greifen das Thema immer wieder auf.

Hanna Klouth über ihren Selbstversuch: "Ich möchte unter möglichst realen äußeren Rahmenbedingungen dokumentieren, ob und wie ich es schaffe, einen Monat unter 416 Euro-Bedingungen zu leben. In dieser Zeit werde ich mich mit möglichst vielen Menschen in meiner vorübergehenden Nachbarschaft austauschen, die tatsächlich betroffen sind. Klar ist bei alldem: Ich bin eine Journalistin mit geregeltem Einkommen und will keine Hartz IV-Empfängerin spielen - das wäre anmaßend und respektlos gegenüber all denen, die Monat für Monat schauen müssen, wie sie mit dem Regelsatz über die Runden kommen."

Vor elf Jahren hatte ein RTL-Reporter in Berlin-Marzahn schon einmal einen vergleichbaren Selbstversuch dokumentiert. Einige der damaligen Nachbarn kommen in den kommenden Wochen noch einmal zu Wort und berichten, wie es ihnen seither mit und ohne Hartz IV ergangen ist.

Daniel Spliethoff, der während des Themenmonats auch offen für spontane Besuche ist: "Ich will auf meiner Reise durch Deutschland möglichst vielen Betroffenen eine Stimme geben, etwa Hartz IV-Empfängern auf dem Land oder Ehrenamtlern, die Bedürftige hierzulande unterstützen. Natürlich werde ich auch das Gespräch mit Politikern suchen, um sie mit meinen Erfahrungen und denen meiner Kollegin in Chemnitz zu konfrontieren."

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte im März kurz nach seinem Amtseintritt eine anhaltende Debatte über den Sozialstaat ausgelöst, als er behauptete, Hartz IV bedeute nicht Armut. Sein SPD-Kabinettskollege, Arbeitsminister Hubertus Heil, stellte zuletzt eine Erhöhung der Hartz IV-Bezüge in Aussicht, würde den Begriff selbst aber am liebsten abschaffen. Vor diesem Hintergrund sieht der Paritätische Wohlfahrtsverband neue Chancen für eine Überwindung der Grundsicherung. Der Berliner Regierungschef Michael Müller (SPD) hatte erst kürzlich die etwa von der Linkspartei schon länger favorisierte Idee eines solidarischen Grundeinkommens von 1200 Euro monatlich ins Spiel gebracht.

Deutschlandweit sind derzeit rund 5.950.000 Menschen auf Hartz IV angewiesen, was einem Anteil von etwa 9,3 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Die Stadt Chemnitz zählt knapp 22.000 Hartz IV-Empfänger und liegt mit 13 Prozent über dem gesamtdeutschen Durchschnitt (Stand: März 2018).

(Die genannten Zahlen beziehen sich auf die Gruppe der "Regelleistungsberechtigten". Dazu gehören erwerbsfähige Menschen unterhalb des Renteneintrittsalters, die Arbeitslosengeld II beziehen, sowie mit im Haushalt lebende Kinder.)

In den sozialen Medien wird der Themenmonat unter dem Hashtag #LebenMitHartzIV auf den Facebook- und Instagram-Kanälen der beteiligten Sendungen begleitet, sowie auf dem @RTLde-Account bei Twitter. Auf RTL.de werden außerdem TV-Beiträge zum Thema gesammelt.