Schulden, wohnungslos und krank: Im ersten Promispezial am Mittwoch, 14. Dezember 2016, 20.15 Uhr, bei RTL sieht es nicht gut aus für Naddel und selbst Peter Zweagt braucht Hilfe. Der Schuldnerberater schaltet eine Psychologin in den Fall ein. Im Interview spricht er über „Raus aus den Schulden - Promispezial Nadja Abd el Farrag".
Was ist der Unterschied zu einer „normalen“ Sendung?
Peter Zwegat: „Es gibt keine Unterschiede. Außer, dass es sich nun um eine prominente Person handelt.“
Wie kamen Sie zu dem Fall mit Nadja Abd el Farrag? Hat Naddel Sie um Hilfe gebeten?
Peter Zwegat: „Frau Abd el Farrag ist nun mal ein Medien-Gewächs und ein Kollege bei RTL, der schon einmal mit ihr zusammengearbeitet hat, hat sich Sorgen um sie gemacht. Dieser RTL-Mitarbeiter hat ihre Managerin kontaktiert und zusammen sind sie zu dem Schluss gekommen, dass nur noch ich ihr helfen kann. Als dann die Anfrage kam, ob ich Frau Abd el Farrag helfen würde, habe ich natürlich sofort Ja gesagt.“
Waren Sie sich der Herausforderung bewusst?
Peter Zwegat: „In meiner Laufbahn als Schuldnerberater hatte ich schon den ein oder anderen prominenten Fall. Im Gegensatz zu normalen Klienten, hat man bei einer bekannten Person bereits vor dem ersten Treffen ein Bild im Kopf. Bei Frau Abd el Farrag hatte ich sofort das Gefühl, ich würde sie schon seit Jahren kennen. Normalbürgern fällt es bei Prominenten schwerer, die Situation nachzuvollziehen. Sie denken, dass Promis immer sehr viel Geld haben müssen, da sie ja auch viel mehr verdienen als man selbst. Aber: Unglück macht vor Niemandem Halt! Es gibt drei große Schuldenauslöser: Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Trennung vom Partner – und das kann Prominente genauso treffen wie den normalen Bürger. Einem Profi-Fußballer zum Beispiel muss nur einmal durch die Beine gegrätscht werden und plötzlich kann er wegen der Verletzung nicht mehr in der ersten Mannschaft spielen. Dann beginnt unter Umständen der freie Fall.“
Wie war Naddels Ausgangslage?
Peter Zwegat: „Frau Abd el Farrag hat zum Zeitpunkt des ersten Treffens noch Harz IV bezogen und war mehr oder weniger obdachlos. Sie hatte keine eigene Wohnung mehr, sondern übernachtete abwechselnd entweder bei ihrer Mutter, einer Freundin oder in einem Hotel, dessen Besitzer sie kostenlos dort schlafen ließ. Sie glich einem Obdachlosen, hatte allerdings insgesamt eine bessere Ausgangssituation, da sie nicht unter einer Brücke am Bahnhof schlafen musste.“
Wie schwierig war es für Naddel, über ihre Schuldenprobleme zu sprechen?
Peter Zwegat: „Es fiel ihr sehr schwer, offen und ehrlich über ihre Situation zu sprechen. Es stießen quasi zwei Fronten aufeinander. Auf der einen Seite ist sie Kameras gewohnt und auf der anderen Seite hat sie immer wieder versucht, ihre Situation zu beschönigen und so zu tun, als wäre es gar nicht so schlimm. Aber letzten Endes musste sie mir natürlich die Wahrheit sagen, denn nur so kann ich helfen. Nur dann kann man gemeinsam an einer Lösung arbeiten.“
Was sind Naddels größte Probleme?
Peter Zwegat: „Das größte Problem liegt eigentlich in ihrer Krankheit, aber dazu in der Sendung mehr! Wenn sie meinen Rat nicht ernst nimmt und nichts an ihrer Lebenssituation ändert, wird sie langfristig gesehen in der Altersarmut enden - und das ist natürlich etwas, dass man erst einmal verdauen muss. Ihr Prominentenstatus macht das Ganze nur noch schwieriger für sie: Sie kann nicht unbehelligt Busfahren, einkaufen oder gar einer Arbeit nachgehen. Wenn sie zum Beispiel in einer Boutique arbeiten würde, wollen sich die Leute mit ihr fotografieren lassen. Das könnte wiederum ihre Kollegen stören und ihnen das Gefühl geben, zweite Klasse zu sein. Frau Abd el Farrag würde hingegen gar nicht zum Verkaufen kommen, weil sie nur für Handyfotos parat stehen müsste. Dadurch könnte eine Wiedereingliederung in den Beruf für sie sehr schwierig sein. Hinzu kommt, dass sie keine abgeschlossene Berufsausbildung hat. Auch das ist ein großes Problem. Ihre Lage ist ernst...“
Warum haben Sie eine Psychologin zu Rate gezogen?
Peter Zwegat: „Wegen des Krankheitsbildes von Frau Abd el Farrag. Ich bin Schuldnerberater und ich habe gespürt, dass irgendetwas nicht stimmt – und dann hole ich mir natürlich professionelle Unterstützung.“
Weihnachten steht vor der Tür. Was wünschen Sie sich?
Peter Zwegat: „Ich bin wunschlos glücklich. Das heißt aber nicht, dass ich für die Zukunft keine Wünsche habe. Ich wünsche mir zum Beispiel, dass meine Frau und ich noch ganz lange gesund bleiben. Trotz des Rauchens.“
Foto/Interview: © RTL