Kaum ist die aktuelle KENZO für H&M - Kollektion in den Läden ausverkauft, beginnt das große Geschachere: Für findige Geschäftemacher eine wahre Goldgrube.
Alle Jahre wieder: Jedesmal, wenn H&M eine Kollektion mit einem neuen Designer herausbringt, klingelt es bei manchen Leuten kräftig in der Tasche. Während der normale Fashion-Junkie unter den stetig steigenden Preisen ächzt und stöhnt, machen ein paar Leute den großen Reibach. Die Rede ist von den professionellen Arbitrageuren.
Sie stehen schon morgens als erste in der Schlange, um sich einen der heiß begehrten Slots zum Einkaufen zu sichern. Und sobald dann die Türen ihre Pforten öffnen, shoppen sie sich in Windeseile kreuz und quer durch die gesamte Kollektion. Sie verlassen das Geschäft mit Tüten voller Ware, meist zu dritt.
Für sie ist die künstliche Verknappung in Kombination mit einem Medienhype das gefundene Fressen. In Windeseile wird die Ware fotografiert und landet umgehend in den einschlägigen Portalen wie eBay und eBay Kleinanzeigen - just in dem Augenblick, in dem der Online-Shop zusammenbricht und die Läden schon ausverkauft sind.
Die Preise lassen auf eine fette Marge schließen: Ein T-Shirt von KENZO gibt es für 89 Euro - Einkaufspreis ist gerade mal ein Drittel davon. Oder darf es doch lieber eine Papiertüte sein? Die kostenlose Tüte gibt es schon ab 3 Euro für das kleine Modell. Wer ein größeres Exemplar haben möchte, kann für 6 Euro zuschlagen. Preise sind Verhandlungsbasis, versteht sich. Das ganze ist natürlich völlig risikoreich für die Händler: Eingekauft wird mit Kreditkarte, Airline-Miles inklusive. Und was in den nächsten Tagen nicht verkauft wird, wird einfach wieder umgetauscht.
Doch auf der anderen Seite ist die Freude oft groß: Wer nicht zum Zug gekommen ist oder gerade keinen der gerade einmal 17 H&M-Läden mit der aktuellen KENZO-Kollektion vor seiner Nase hat, schreit vor Freude wie bei Zalando. Daran dürften die Preise nichts ändern - denn schließlich ist selbst der dreifahche H&M-Preis für KENZO noch ein echtes Schnäppchen.