Wenn im Morgengrauen stylisch gekleidete Mittzwanziger eilenden Schrittes durch Berlin eilen, kann nur eins von zwei Dingen passiert sein: Es ist Fashion Week oder das schwedische Modehaus H&M hat einen neuen Designer für eine Kooperation geangelt.
Genau das Zweite ist am Morgen des 3. November 2017 der Fall: Warm verpackt geht es für eine bunte Mischung aus Fashion Bloggern, Touristen und Neugierigen in Richtung des hermetisch abgeriegelten Shopping Centers ALEXA.
Die diesjährige Kollektion heißt KENZO x H&M. Die Preise sind ordentlich: 300 Euro für eine Daunenjacke, 180 Euro für High Heels, 80 Euro für einen Pulli.
Das gesamte Shopping-Center ist abgeriegelt, sturmfeste Barrieren versperren den Eingang. Des Sicherheitsdienst ist bestens informiert, weist die anstürmenden Besucher in Richtung Haupteingang, wo sie brav in eine Schlange eingereiht werden. Kälte und Stimmung erinnern an Berlins härtesten Techno-Club, das Berghain.
Um Punkt 7 Uhr geht es los: Damit alles geordnet abläuft und tumultartige Szenen unterbleiben, gibt Fililaleiter Jens Schulz mit seinen Mitarbeitern farbige Armbändchen aus. Der Einkauf findet in 20-minütigen Slots statt, jede Farbe führt zum Recht, für 20 Minuten in der KENZO x H&M schwelgen zu dürfen. Wer als erster da ist, bekommt den ersten Slot: Ab 8 Uhr geht es los, bis weit nach 12 Uhr.
Jens Schulz: "Wir haben in diesem Jahr zum ersten Mal auch bei den Männern ein Wartesystem - unsere Herrenabteilung ist äußerst beliebt".
Der Ansturm in Berlin war dennoch verhalten: Kein Vergleich zur Balmain- und Versace-Kooperation. Laut H&M-Team ist genug für alle da. Bei Facebook gibt es dennoch einen Shitstorm. Wie jedes Jahr ist der Onlineshop zeitweise down und einige KENZO-Fans gehen leer aus.