Qualitativ schlechtes, extrem fettes Fleisch aus Resten einer Gänse-Massen-Produktion – und das zu einem stolzen Kilopreis von 17,90 Euro! RTL-„Punkt 12“-Reporter Alexander Römer deckte jetzt auf, dass diese Gänsekeulen, die hierzulande in großen Supermärkten als hochwertige polnische Hafermastgans verkauft werden, eigentlich aus der qualvollen Stopfleberproduktion in Ungarn stammen. Durch die gewaltsame Zwangsfütterung mit nahrhaftem Maisbrei ist das Fleisch völlig verfettet und nahezu wertlos – entsprechend hoch sind die Gewinnmargen, wenn das günstige Gänsefleisch unter falschem Etikett als Premium-Keulen verkauft wird.
Es ist ein weiterer großer Lebensmittelskandal in Deutschland, den ein Reporter des RTL-Mittagsmagazins „Punkt 12“ durch einen Hinweis der Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ aufdecken konnte. Seit vielen Jahren befasst sich „Punkt 12“-Reporter Alexander Römer mit den Themen ‚Artgerechte Tierhaltung‘ und ‚Etikettenschwindel in deutschen Supermärkten‘, für Recherchen und Dreharbeiten war er bereits etliche Male gemeinsam mit dem Tierschützer Markus Müller von „Vier Pfoten“ in Ungarn. Mit versteckter Kamera ausgerüstet entdeckte der RTL-Reporter tatsächlich verdächtige Gänsekeulen in einem Supermarkt in Bayern: Anhand dunkler Federreste lag die Vermutung nahe, dass es sich um Graugänse handelt, welche eigentlich nur bei der Produktion von Stopflebern verwendet werden. Das Ausmaß des Fleischskandals wurde deutlich, als bei Testkäufen in ganz Deutschland entsprechende Gänsekeulen mit dunklen Federkeilen gefunden wurden – für Verbraucher die einzige Möglichkeit, den Etikettenschwindel und minderwertiges Gänsefleisch zu erkennen.
Im Labor der Hydroisotop GmbH wurden die angeblich polnischen Gänsekeulen und ungarische Proben aus der Stopfleberproduktion von Dr. Susanne Voerkelius zum Vergleich mit einer Isotopenanalyse untersucht. Das eindeutige Ergebnis: Beide Proben sind identisch – die Gänsekeulen aus den deutschen Supermärkten waren falsch etikettiert! Auf jedem Fleischprodukt, das in Deutschland verkauft wird, ist eine sogenannte EWG-Nummer des Herstellungsbetriebs zur eindeutigen Identifikation aufgedruckt. Der „Punkt 12“-Reporter machte sich daraufhin auf den Weg nach Polen, um den Inhaber des Schlachthofs, der sich hinter der EWG-Nummer verbirgt, mit seinen Entdeckungen zu konfrontieren…
Mittlerweile haben die polnischen Behörden Ermittlungen aufgenommen und auch die deutschen Supermärkte haben nach Bekanntwerden der eindeutigen Laborergebnisse sofort gehandelt: Alle entsprechenden Produkte wurden bereits aus dem Verkauf genommen.
RTL zeigt die gesamte Reportage am Dienstag, 28. Februar, im Rahmen des Mittagsjournals „Punkt 12“.