Für Sarah Knappik (24) war die erste Dschungelprüfung die härteste aller Zeiten, doch die wohl wichtigste und härteste Prüfung, steht ihr noch bevor: die Rückkehr nach Deutschland.
Für den Privatsender RTL war Sarah ein großer Glücksgriff, denn seit der ersten Folge dominiert die Kandidatin die Show und sorgt für die besten Quoten aller Zeiten. Sarah ist aus den Medien momentan nicht mehr wegzudenken. Inzwischen kann man davon ausgehen, dass wirklich jeder in Deutschland Sarah Knappik kennt. Selbst die konservative FAZ berichtet über Sarah. In einem anderen Zusammenhang könnte man dies als Erfolg nennen, doch Sarah weiß bisher nicht, wie in den Medien über sie berichtet wurde.
Eine Rückkehr nach Deutschland ist für Sarah fast unmöglich, denn jeder kann sich inzwischen vorstellen, was die 24-Jährige in ihrer Heimat erwartet. Es ist nicht abzustreiten, dass sich Sarah im Dschungel teilweise "asozial" (Zitat von Rainer Langhans) verhalten hat, dennoch werden nur Ausschnitte aus 24 Stunden gezeigt, die jeden Kandidaten in eine feste Rolle pressen. Sarah war bereits in der Castingshow "Germany's next Topmodel" nicht die "Hellste" der Gruppe und fiel durch ihren Ghetto-Slang auf. Sie hat sich jedoch vermehrt für ihre Mitstreiter eingesetzt und war in keinem Fall "böse" und unkollegial, wie sie im Dschungelcamp oft dargestellt wird. Wenn man Sarah genau betrachtet, sieht man, dass sie mit dem Druck und der Gesamtsituation nicht umgehen kann. Daher wirkt sie oft orientierungslos und aggressiv. Ein Hilfeschrei?
Man kann sagen, dass das Dschungelcamp für Knappik wohl der größte Fehler ihres Lebens war, denn eine Hetzkampagne außerhalb des Camps hat sie sich wohl nicht vorgestellt. Ganz Deutschland ist gegen sie. Im Internet gibt in sozialen Netzwerken bereits die verschiedenste Gruppen, die gegen Sarah sind. Auch viele Freunde haben sich bereits von ihr abgewendet. Nicht auszudenken, welchen Beschimpfungen Sarah nach Ihrer Ankunft ausgesetzt sein wird.
Model Hana Nitsche (24) ist von den Ereignissen entsetzt und spricht via Facebook zu den Fans: "Ich mache mir Sorgen um Sarah. Sie verhält sich teilweise daneben und ist unausstehlich, aber diese Hetzkampagnen sind zu viel. Jeder von uns kann sich verlaufen und ganz tief fallen. Es ist ein extremer Druck, der bald auf sie zukommt. Ich kann nur hoffen, dass sie echte Freunde an ihrer Seite hat."
Für Sarah bedeutet die Teilnahme ganz offensichtlich das Ende der Karriere. Man kann davon ausgehen, dass sie in den nächsten Jahren keinen weiteren Job in der Branche bekommen wird. Ihr Name ist ruiniert. Kein Unternehmen dürfte sein Image oder seine Marke mit einer Verbindung zu Sarah Knappik ruinieren wollen. Ein gewöhnlicher Job ist für Sarah ebenfalls nicht mehr möglich, denn ganz Deutschland kennt Sarah Knappik. Man kann stark davon ausgehen, dass sie kein Arbeitgeber einstellen wird. Von der Dschungel-Gage wird sie ebenfalls nicht lang leben können. Ihre Existenz ist gefährdet.
Doch wer trägt die Verantwortung für das Geschehen? Gab es keinen in der Familie, der sie davon abhalten konnte? Oder haben etwa alle nur die knapp 50 000 Euro Gage gesehen? Es macht den Anschein, denn als wirklicher Freund hätte man ihr davon abgeraten. Umso trauriger ist es, dass ehemalige Freunde wie Gina-Lisa Lohfink (24) öffentlich nachtreten, um selbst noch fünf Minuten Ruhm zu bekommen. Lohfink scheint dabei vergessen zu haben, dass sie im gleichen Boot sitzt und eine ähnliche Perspektive hat - KEINE.
RTL hat ganz klar keine Schuld an der Situation von Sarah, denn nach fünf Staffeln wissen Kandidaten sowie Zuschauer, was sie in diesr Fernsehsendung erwartet. Die Verantwortung trägt Sarah ganz allein, auch wenn sie sich der Konsequenzen vermutlich nicht bewusst war.
Für Sarah kann man nur hoffen, dass die nächsten Monate genug Kraft hat, denn ein ähnliches Ende, wie der angebliche Suizid-Versuch der Topmodel-Kandidatin Gisele Oppermann, ist ihr nicht zu wünschen.
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